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DER VAPOR TEST - DAVID FIRNENBURG

Die Vaporlinie habe ich das erste Mal im Frühjahr 2017 in die Finger bekommen und damals gleich für „La Rambla“ im spanischen Siurana eingesetzt, meinem ersten 9a+ Projekt. Damals war ich auf der Suche nach einem verlässlichen Schuh, der mir beim technischen Sportklettern hilft, vor allem beim Stehen auf kleinen Tritten und Kanten. Außerdem wollte ich einen Schnürschuh haben, den ich in seiner Sitzfestigkeit flexibel an meinen Fuß anpassen kann. Mal etwas lockerer zum Einklettern, mal bombenfest für einen Durchstiegsversuch in meinem Projekt. Ich wollte einfach einen verlässlichen, soliden Schuh für technisches Sportklettern, wenn nicht sogar alpines Sportklettern. Mit dem Vapor konnte ich mich sofort anfreunden und habe ihn seitdem neben dem Instinct VSR und Drago immer in meinem Kletterrucksack dabei. Meinen ersten Vapor von vor mehr als 3 Jahren klettere ich sogar immer noch, denn er hat noch kein Loch und ist noch nicht total durchgeklettert. Ich nehme ihn jetzt meistens noch zum Einwärmen. Dass ein Schuh bei mir so lange hält, kommt sehr selten vor!



Dieses Grundgerüst an Verlässlichkeit, Präzision und Langlebigkeit nimmt der neue Vapor mit und trifft Anpassungen an ein paar wesentlichen Stellen:
  1. Okay, die Farben sind zwar nur Farben, aber ich finde, es macht psychologisch schon einen Unterschied, wenn man einen Schuh trägt, der gut aussieht und seine spritzigen Farben animieren. Und der neue Vapor sieht besser aus als der alte, wie ich finde. Für die Damen in Pink-Türkis und für die Herren in Blau-Gelb.
  2. Die wahrscheinlich wesentlichste Veränderung entsteht durch die neue gelbe Zehenkappe, die für Komfort im Zehenbereich sowie Unterstützung und Abriebfestigkeit sorgt. Jeder Kletterer kennt es, dass er durch Nachziehen der Fußspitze am Fels oder Hallenwand Löcher im Zehenbereich auf der Schuhoberseite bekommt, wenn der Schuh z.B. nur mit Leder oder Lederersatz in diesem Bereich ausgekleidet ist. Das ist ärgerlich, weil oft der entscheidende Gummi auf der Schuhunterseite noch nicht durch ist und man gerne den Schuh weiter klettern möchte. Die offenen Löcher auf der Oberseite führen aber zu kleinen Schürfwunden, die äußerst schmerzhaft sein können und einen vom weiteren Klettern abhalten. Der neue Vapor beugt diesem Problem vor.
  3. Ein neues Fersensystem nimmt Druck von der Ferse und entlastet so die Achillessehne. Manchmal sind Kletterschuhe im Fersenbereich extrem gebogen, sodass der obere Teil des Schuhs punktuell in die Ferse drückt. Das kann zu Schmerzen und Blasen an der Ferse führen bis hin zu Entzündungen der Achillessehne, wenn es blöd läuft. Der neue Vapor läuft hier sanft aus, um auch diesem Problem vorzubeugen, ohne an Halt einzubüßen. Wie beim Vorgänger ist die äußere Gummiverkleidung minimalistisch ohne Schnickschnack mit einem Gummiband angelegt, das einen den Schuh präzise und eng an den Fels- oder Hallentritt beim Heelhooking ansetzen lässt. Ich konnte mit dem Vapor schon immer gut heelhooken, auch wenn der Schuh von außen nicht so aussieht, als dass er in diesem Bereich seine Stärke hat. Manchmal ist eben weniger auch mehr.
  4. Die absolute Stärke des Vapors ist allerdings seine Spitze zum präzisen und stabilen Anstehen auf kleinen Tritten und vor allem Kanten. Da kenne ich persönlich kaum einen anderen Schuh, der besser steht als der Vapor. Das liegt einerseits an der berühmten Vibram ® XS Edge Sohle, die mit einer sehr guten Mischung aus Weichheit und Festigkeit die optimale Gummihärte findet. Andererseits an der Form des neuen Vapors. Im Vergleich zu seinem Vorgänger fühlt sich die Spitze aufgrund von dem weichen Gummi der Zehenkappe und Microfiber bequemer an, auch wenn die Dimensionen gleich sind. So haben die Zehen mehr Platz. Die Gummikante ist aber nach wie vor unschlagbar. Sie klebt wortwörtlich am Tritt. Nach meiner Erfahrung ist sie lange fest und griffig und wird dann später mit zunehmender Abnutzung des Schuhs weicher und runder, sodass man dann auch besser auf flachen Tritten schmieren kann. „La Rambla“ hat z.B. einen äußerst technischen Riss im unteren Teil mit vielen flachen rutschigen Tritten, die man im Lay-Back-Stil anstehen muss. Da ist schon der alte Vapor ab einem gewissen Zeitpunkt immer besser geworden, sodass ich den Riss zügiger und somit kraftsparender meistern konnte. Der Gummi des neuen Vapors behält diese Eigenschaft bei.
  5. Was mir auch noch als ein cooles neues Feature beim neuen Vapor aufgefallen ist, ist die Schuhzunge, an der die kleine italienische Flagge hängt. Es besteht aus einem weichen und luftigen Material, was das Tragen des Schuhs angenehm macht. Es fühlt sich schon fast atmungsaktiv an. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber von diesen Kleinigkeiten lebt ja bekanntlich ein guter Schuh!
 
Eine letzte Frage, die sich immer noch stellt, ist: Halle oder Fels?
Ich denke, es geht beides mit dem Vapor. Ich persönlich trage ihn am liebsten am Fels, weil da der Gummi am besten zum Tragen kommt, da die Tritte meist kleiner sind als in der Halle. In der Halle hängt es oft davon ab, wie viel Gummiabrieb sich schon auf den Tritten befindet. Je weniger, desto besser steht man. Aber mit dem Vapor kommt man trotzdem weit. Und am weitesten in vertikalem, bis leicht überhängendem Gelände, in dem man mit dem Schuh stehen, ziehen und auch mal heelhooken muss. Leichtere Toehooks gehen auch, aber dafür ist der Vapor nicht ausgelegt. Da würde ich persönlich dann zum Instinct VSR oder Drago greifen.

Wie kann ich also den neuen Vapor kurz zusammenfassend bewerten?
Er sieht besser aus als sein Vorgänger. Er ist angenehmer, weil er den Zehen mehr Platz bietet, die Ferse entlastet und dem Fuß durch spezielles Material mehr Luft gibt. Seine Zehenkappe macht ihn noch langlebiger. Und last but not least steht er so gut wie sein Vorgänger, wenn nicht sogar noch besser, was die absolute Stärke des Vapors ist. Er eignet sich für alle Kletterer, die schon trittsicher sind, bis hin zum Profi.
 
Text: David Firnenburg
Fotos: Andrea Kümin
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